Ethik-Richtlinien der Manna Jugendhilfe
Die Manna Jugendhilfe beruft sich in der Ausführung ihres Hilfs-und Leistungsspektrums unter anderem auf die ethischen Richtlinien der „Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).“ Diese Leitlinien verbinden und stärken ein Netzwerk systemisch arbeitender Menschen und Institutionen mit mehr als 6.000 Mitgliedern, darunter PsychologInnen, SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen, PädagogInnen und ÄrztInnen sowie Angehörige weiterer psychosozialer Berufsgruppen.
Grundhaltung
- Achtung, Respekt und Wertschätzung gegenüber einzelnen Personen und Systemen, um dem selbstverpflichteten Anspruch einer auf Augenhöhe zielenden und ressourcenbezogenen Unterstützung gerecht zu werden
- Akzeptanz Einzelner als Person und die Allparteilichkeit gegenüber den zum System gehörenden Personen, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Status, sexueller Orientierung, Weltanschauung und Religion
- Klient:nnen gelten als ExpertInnen ihrer Selbst. Sie werden dabei angeregt, begleitet und unterstützt, eigene Ressourcen zu aktivieren, zu integrieren und zu nutzen
- Unser Handeln ist daran ausgerichtet, Möglichkeitsräume unserer KlientInnen zu erweitern und im Sinne der Nachhaltigkeit die Selbstorganisation zu fördern
Fachlichkeit
- Lebenslanges Lernen und ein stetiger Kompetenzerwerb zur fortwährenden Professionalisierung und zum Erhalt unserer Qualitätsstandards durch Fortbildungen, Studium und durch einschlägige Fachliteratur
- Die selbstkritische Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und Handlungskompetenz im Hilfeprozess
- Die regelmäßige Evaluation des eigenen professionellen Handelns durch Supervisionen bzw. Intervisionen
- Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Fachleuten verschiedener Kontexte und die Nutzung der erweiterten Ressourcen und Kompetenzen im Sinne der KlientInnen
Selbstfürsorge
- Ein sorgsamer Umgang mit den persönlichen und fachlichen Ressourcen und deren Pflege
- Das Kennen der Grenzen der eigenen Belastbarkeit und das Erkennen der entsprechenden Anzeichen
- Die Inanspruchnahme institutioneller und individueller Entlastungsmöglichkeiten
- Wahrnehmung von Möglichkeiten der Reflexion der eigenen Rolle (Supervision, Intervision, Fortbildung)
- Erarbeitung eines Gleichgewichts zwischen der eigenen Rolle und dem Auftrag im jeweiligen Hilfekontext
Achtung der Schweigepflicht
- Sämtliche Mitteilungen unserer Klient:innen werden entsprechend der gesetzlichen Regelungen und gemäß der Vereinbarungen in Bezug auf die Sicherstellung des Kindeswohls vertraulich behandelt
- Klient:inneninformationen dürfen ausschließlich mit deren Einwilligung weitergeleitet werden
Information und Transparenz
Unsere Klient:innen bzw. Auftraggeber:innen erhalten in angemessener und verständlicher Form Auskünfte über:
- Unsere berufliche Qualifikation und Verbandszugehörigkeit
- Die Art und den Umfang der angebotenen Leistungen
- Die finanziellen Bedingungen der Leistungsangebote
- Informationen zu Vertraulichkeit und Schweigepflicht
- Auskünfte über die Art der Dokumentation von Daten
Gebot zur Vermeidung von Diskriminierung, Ausbeutung und Ausnutzung
- Wir begegnen Klient:innen und Systemen mit Offenheit, Interesse und Wertschätzung, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kulturzugehörigkeit, Status, sexueller Orientierung, Lebenskonzepten sowie Religion
- Aufbau einer vertrauensvollen, geschützten und für die Klient:innen förderliche Beziehung unter Wahrnehmung der Unterschiede zwischen den Konzepten der Klient:innen und der Fachkräfte
- Wahrung eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem besonderen Vertrauens- und Abhängigkeitsverhältnis zu den Klient:innen
- Wahrnehmung eventueller Verstrickungen zwischen professioneller Rolle und privaten Interessen und umgehende Vorbeugung der Problematik
- Wahrnehmung eventueller Einschränkungen in der professionellen Unabhängigkeit und Urteilsfähigkeit der Fachkraft und umgehendes Vorgehen
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Zur Wahrung des Kindeswohls sind folgende ethischen Grundsätze verbindlich:
- Anerkennung und Wertschätzung der Eltern und ihrer Autorität
- Berücksichtigung der kindlichen Loyalität gegenüber den Sorgeberechtigten und Anerkennung der Rechte des Kindes im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention
- Zur professionellen Haltung gehört die Erkenntnis, dass Fachkräfte weder als Eltern fungieren können, noch diese ersetzen
- Das Bemühen um informierte Zustimmung des minderjährigen Kindes zu erforderlichen Maßnahmen
Zwangskontext
Eine Zusammenarbeit im Zwangskontext erfordert:
- Das wiederholte Prüfen, Reflektieren und Hinterfragen der Berechtigung von Kontrollaufträgen
- Das wiederholte Prüfen, Reflektieren und Hinterfragen von eigenen Gewissheiten, Normen und Definitionen
- Die Sicherung eines dialogischen Umgangs mit den Klient:innen zur Ermöglichung eigenständiger Entscheidungen und selbstbestimmten Handelns im Rahmen des Zwangskontexts
- Die Erkenntnis, dass das eigene Wirken Grenzen erreichen kann und sich bestimmte Sachverhalte nicht ändern lassen
Manna Jugendhilfe GmbH
Anschrift:
Vlattenstr. 1
40223 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 92419880
Faxnummer: 0211 / 17831446
Mitglied
Wir sind zertifiziertes Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V.
Wir sind Mitglied beim Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
Wir sind offizieller Bildungspartner der Internationalen Hochschule